Verfremdung

Vorahnungen

Ist's wahr Hochwürden, was die Leut sagen? Sie werden uns überfallen, die Schwarzen da drüben, weil sie neidisch sind auf unsre weissen Häuser. Eines Morgens früh um vier, werden sie kommen mit tausend schwarzen Panzern, die kreuz und quer durch unsre Äcker rollen, und mit Fallschirmen wie graue Heuschrecken vom Himmel herab.(B1S10)

Mit dem Detail früh um vier werden wir bewusst gemacht, dass es tatsächlich passieren wird.

Kein Mensch verfolgt euren Andri - noch hat man eurem Andri kein Haar gekrümmt(B1S10)

Das Wort "noch" widerlegt alles.

Ein schwüler Abend, ich glaub, es hängt ein Gewitter in der Luft . . .(B1S12)

Bedrohlich.

Ist's wahr, Hochwürden, was die Leut sagen? Sie sagen: Wenn einmal die Schwarzen kommen dann wird jeder der Jud ist, auf der Stelle geholt. Man bindet in an einen Pfahl, sagen sie, man schiesst ihn ins Genick. Ist das war oder ist das ein Gerücht? Und wenn er eine Braut hat, die wird geschoren, sagen sie, wie ein rädiger Hund.(B1S12)

Der Jemand spielt die Rolle des Publikums.

Die Symbole von dem Pfahl und von Haaren werden eingeführt.

Wie alles wartet auf Wind, das Laub und die Stores und der Staub. Dabei seh keine Wolke am Himmel, aber man spürt's. [...] Ich glaub, es hängt ein Gewitter in der Luft, ein schweres Gewitter, dem Land tät's gut. . .(B1S13)

Nochmal wiederholt, scheinen die Fürchten des Jemanden von grösserer Bedeutung.

Woher kommt dieser Pfahl? [...] Ich seh keinen Pfahl. (B1S15)

Der Jemand hat gesagt, Dabei seh keine Wolke am Himmel, aber man spürt's. Dass der Tischler behauptet, keinen Pfahl bemerkt zu haben, ist also kein Beweis, dass es nicht besteht. Ob es wirklich einen Pfahl bei der Inszenierung geben soll, lässt sich argumentieren.

Woher kommt dieser Pfahl? [...] Ich seh keinen Pfahl. (B1S15)

Verfremdungseffekte

Man könnte meinen, du redest vor einem Publikum!(B4S43).

John Fremlin

Last modified: Sun Apr 29 12:24:52 BST 2001